Silverstone / GB
10.04. - 12.04.2015

Hockenheim
01.05. - 03.05.2015

Pau / F
15.05. - 17.05.2015

Monza / I
29.05. - 31.05.2015

Spa / B
19.06. - 21.06.2015

Norisring
26.06. - 28.06.2015

Zandvoort / NL
10.07. - 12.07.2015

Red Bull Ring / A
31.07. - 02.08.2015

Portimao / P
04.09. - 06.09.2015

Nürburgring
25.09. - 27.09.2015

Hockenheim
16.10. - 18.10.2015


Tabellen

Starterlisten

Serien-Infos



Zwölfter Saisonsieg für Felix Rosenqvist
Saison wird mit vier Saftey-Car-Phasen beendet

Die letzten drei Läufe in der Saison 2015 nehmen die Piloten der FIA Formula 3 European Championship im Rahmen der DTM vom 16. bis 18. Oktober in Baden-Württemberg und zwar auf dem Hockenheimring in Angriff. Die Titel in der Meisterschaft, der Rookiewertung und der Teamwertung sind schon vergeben. Doch in der Vizemeisterschaft und um Platz zwei in der Rookiewertung und der Teamwertung ist noch alles offen. Um die Vizemeisterschaft streiten Antonio Giovinazzi und Charles Leclerc. Hier führt der Italiener mit einem Vorsprung von nur sechs Punkten. Rein rechnerisch hätte auch noch Jake Dennis die Chance auf den Titel. Er hat insgesamt 333 Punkte auf seinem Konto. Es werden noch insgesamt 75 Punkte vergeben. Vor allem Antonio Giovinazzi und Charles Leclerc haben bereits beim ersten Auftritt der FIA Formel-3-Europameisterschaft in Hockenheim zu Beginn der Saison bewiesen, dass sie mit der Grand-Prix-Strecke in der Nähe von Heidelberg gut zurecht kommen. Beide standen jeweils dreimal auf dem Siegertreppchen, davon jeweils einmal auf der obersten Stufe. Jake Dennis verpasste das Podest Anfang Mai als Vierter im ersten Durchgang nur knapp.


Auch in der Rookiewertung können noch drei Piloten und zwar George Russell, Lance Stroll und Alexander Albon den Vizetitel holen. Hier werden ebenfalls 75 Punkte vergeben.Aus diesem Trio hat Lance Stroll die besten Erinnerungen an Hockenheim, er brachte auf dieser Piste bereits zweimal Rang sechs ins Ziel. Zudem präsentierte Lance Stroll sich in den vergangenen Wochen in guter Form: In den sechs Läufen, die nach der Sommerpause absolviert wurde, eroberte er viermal einen Podestplatz. In der Teamwertung heißt das Duell um Platz zwei Jagonya Ayam with Carlin gegen Van Amersfoort Racing. Die niederländische Truppe Van Amersfoort Racing, die mit den drei Rookies Charles Leclerc, Alessio Lorandi und Arjun Maini an den Start geht, reist mit einem Rückstand von 30 Zählern auf seine britischen Rivalen nach Hockenheim. Diese treten mit dem Trio Antonio Giovinazzi, Gustavo Menezes und Rookie Ryan Tveter an.

Pietro Fittipaldi (Fortec Motorsports): "Wir kommen nun zum zweiten Mal in diesem Jahr nach Hockenheim und ich hoffe, dass ich bessere Resultate holen werde als im Frühjahr, als ich zweimal ausgefallen bin und einmal Rang 20 belegte. Der Hockenheimring ist eine Strecke, die ich eigentlich mag. Allerdings ist sie nicht einfach – weder für uns Fahrer noch für die Ingenieure. Wir müssen bei der Abstimmung einen Kompromiss finden zwischen viel Topspeed für die Geraden und viel Downforce für die Kurven, was eine große Herausforderung darstellt. Ich denke, die Schlüsselstellen der Strecke sind die letzten beiden Kurven, denn wenn man die erste nicht richtig trifft, dann verliert man auch in der zweiten viel Zeit. Es ist eine Stelle, an der man zwar viel gewinnen, aber auch sehr viel verlieren kann."


YB

Das erste und zweite freie Training stand für die Protagonisten am Freitagmorgen von 9.40 Uhr bis 11.05 Uhr auf dem Zeitplan. Diese Session wurde bei trockenem aber sehr kaltem Wetter abgehalten. Zunächst kam es immer wieder zu Positionsverschiebungen. In der ersten Sitzung hatte sich der Brite Ilott Callum (Carlin) mit 23 gefahrenen Runden und einer Zeit von 1:35,106 Minuten gegenüber seiner Konkurrenz behaupten können. Platz zwei und drei gingen an Charles Leclerc (van Amersfoort Racing) und Sergio Sette Camara (Motopark). Der Meister Felix Rosenqvist (Prema Powerteam) nahm Rang 16 ein. Auf Rang vier hatte sich der Italiener Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam with Carlin) platziert. Tatiana Calderon (Carlin), die einzige Dame im Feld wurde auf Platz zwölf gewertet. Die beiden Gaststarter im Feld der frischgebackene ADAC Formel-4-Meister Marvin Dienst und Harald Schlegelmilch (ArtLine Engineering) mussten sich zunächst mit den Rängen 31 und 32 zufrieden geben.

Nach einer kurzen Pause ging die Sache dann wieder von vorne los. Im zweiten freien Training wurden die Zeiten schneller. Diesmal hatte hier der Meister Felix Rosenqvist mit 17 gefahrenen Runden und einer Zeit von 1:32,241 Minuten das Sagen, gefolgt von seinem Teamkollegen Lance Stroll und Charles Leclerc. Ilott Callum und Sergio Sette Camara nahmen die Ränge zehn und 16 ein. Antonio Giovinazzi hatte anscheinend mit Problemen zu kämpfen, denn er hatte nur sieben Runden absolviert und lag damit nur auf Rang 26. Tatiana Calderon hatte sich zeitmäßig zwar verbessert, musste sich aber mit Platz 21 zufrieden geben. Harald Schlegelmilch konnte seine Platzierung behaupten. Hingegen nahm Marvin Dienst diesmal nur Rang 33 ein.


Am Nachmittag wurde es dann ernst für die Pilotinnen und Piloten, denn nun mussten sie ihre Startaufstellung für das Rennen am Samstagmorgen ausfahren. Wiederum wurden die Zeiten schneller. Nach zwölf Runden hatte sich Felix Rosenqvist mit einer Zeit von 1:31,771 Minuten die Pole-Postion gesichert. Hinter ihm wird der beste Rookie mit Maximilian Günther (Prema Powerteam) und der Canadier Lance Stroll ins Rennen gehen. Aus der vierten und fünften Startreihe gehen Charles Leclerc und Antonio Giovinazzi ins Rennen. Tatiana Calderon startet von Rang 23 aus. Die beiden Gaststarter stehen zusammen in der 16 Startreihe

Feklix Rosenqvist (Prema Powerteam): "Das Qualifying war ziemlich gut. Wir vier Prema-Piloten sind zur gleichen Zeit auf die Strecke gegangen, aber hatten gegen Mitte der Session leider ein Problem mit zu viel Verkehr. Am Ende fand ich mich zwischen meinen Teamkollegen wieder und wollte sie nicht behindern. Und die Regel, dass man nicht verlangsamen darf, um eine Lücke zum Vordermann zu schaffen, machte es noch komplizierter. Aber egal, mein Auto hat sich gut angefühlt und die Performance war wirklich gut. Ich werde dieses Wochenende entspannt angehen und versuchen, meinen Teamkollegen zu helfen. Das hat im ersten Qualifying immerhin zur Pole-Position gereicht..."


Die beiden Qualifyings für die Startaufstellungen der Rennen zwei und drei an diesem Wochenende fanden am späten Freitagnachmittag statt. Die Zeiten gegenüber dem ersten Zeittraining wurden nicht schneller. Die schnellste Runde in dieser Session ist ausschlaggebend für das Rennen am Samstagnachmittag und die zweitschnellste Runde zählt für den letzten Lauf in dieser Saison am Sonntag. Wiederum wechselten die Positionen des öfteren. Die Pole-Position für das zweite Rennen am Samstag sicherte sich der Brite Jake Dennis mit zwölf gefahrenen Runden und einer Zeit von 1:32,169 Minuten, gefolgt von Antonio Giovinazzi und Felix Rosenqvist. Charles Leclerc nimmt das Rennen aus der achten Startreihe aus auf. Von Position 21 aus wird Tatiana Calderon ins Rennen gehen. Der beste Rookie im Feld Maximilian Günther nimmt Startplatz vier ein.

Für den letzten Lauf am Sonntag hatte sich der Italiener Antonio Giovinazzi gegenüber seiner Konkurrenz durchgesetzt und wird mit einer Zeit von 1:32,089 Minuten von Rang eins aus ins Rennen gehen. Hinter ihm stehen Jake Dennis und Felix Rosenqvist. Charles Leclerc hatte sich verbessern können und nimmt das Rennen nun aus der sechsten Startreihe aus auf. Um eine Startposition nach hinten war Tatiana Calderon abgerutscht. Mit Startposition fünf war Maximilian Günther wiederum der schnellste Rookie im Feld. Harald Schlegelmilch und Marvin Dienst werden in beiden Läufen von den Positionen 32 und 33 aus starten. Alexander Sims war in beiden Qualifyings der beste Gaststarter und wird einmal von Rang neun und am Sonntag von Position vier starten.


Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam with Carlin): "Endlich mal wieder ein gutes Qualifying. Ich hatte schon früh im Qualifying einen meiner Spiegel verloren und deshalb war es für mich in dem Verkehr nicht einfach, eine gute Position zu finden. Letztendlich hat es aber funktioniert und auch mein Auto war wirklich gut. Wir haben nach dem ersten Qualifying einige Änderungen durchgeführt, die sich ausgezahlt haben. In den Rennen werde ich nun versuchen, Jake hinter mir zu halten. Mein Hauptziel des Wochenendes ist, den zweiten Platz in der Gesamtwertung zu sichern."

Jake Dennis (Prema Powerteam): "Das Qualifying war richtig gut. Wir Prema-Fahrer sind mit einer Strategie rausgefahren und zunächst lief alles nach Plan. Doch dann ist Felix ein Fehler unterlaufen, was seine Chancen zwar ruinierte, für mich aber gute Möglichkeiten ergab. Von da an habe ich Gas gegeben und ich konnte mich auf den ersten Platz setzen. Nur leider hat Antonio mich im Kampf um die Pole-Position für Rennen zwei doch noch geschlagen, wobei ich zugeben muss, dass er einen guten Job gemacht hat. Ich freue mich auch über meine Ausbeute von Rang eins und zwei und werde morgen und am Sonntag alles versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen."


Der erste Lauf an diesem Wochenende fand am Samstagvormittag bei trockenem aber sehr kaltem Wetter statt. Nach der Einführungsrunde funktionierte der Start ohne Probleme und der Pole-Setter konnte seine Position behaupten und führte das Feld in die erste Kurve. Dort kamen schon einige in Schwierigkeiten drehten sich und kamen nicht von der Stelle. Wenig später drehte sich auch Sergio Sette Camara. In der Spitzkehre ging es mit viel Disziplin hindurch. Im gesamten Feld wurden bereits harte aber faire Zweikämpfe ausgetragen. Wenig später konnte der Canadier Lance Stroll die Führung übernehmen. Zu dieser Zeit hatte die Rennleitung das Safety Car herausgeschickt um Wing Chung Chang, der in der ersten Kurve umgedreht und wenig später mit einem abgeknickten vorderen linken Rad liegen blieb, in aller Ruhe bergen zu können. Zwischenzeitlich war Matt Solomon auch von einem anderen Kontrahenten umgedreht worden. Zu dieser Zeit führte Lance Stroll vor Felix Rosenqvist und Jake Dennis. Von einem Verbremser war auch Zhi Cong Li nicht verschont geblieben. Auch er stieg danach auch aus dem Fahrzeug aus und beendete das Rennen früher als geplant.


Der Re-Start erfolgte nach drei Runden und ging zu Gunsten des Führenden aus. Im Verlauf der vierten Runde hatte auch Matthew Rao einen Dreher zu verzeichnen und büste dadurch einige Plätze ein. Unterdessen standen Mikkel Jensen und Gustavo Menezes unter Beobachtung wegen eines Frühstarts. Bis zum zehnten Rang waren alle noch dicht beieinander. Danach riss das Feld ein wenig ab. Im nachhinein erhielt Gustavo Menezes dann eine Durchfahrtsstrafe. Mikkel Jensen hatte zuvor zuviel riskiert und war von der Strecke abgekommen. Auch er musste zu einer Durchfahrtsstrafe in die Box kommen. Beide traten diese nach fünf gefahrenen Runden an und konnten danach dem Feld hinterher eilen. Antonio Giovinazzi und Charles Leclerc, die noch um die Vizemeisterschaft kämpfen lagen auf den Rängen fünf und sieben. Maximilian Günther, der von Rang zwei aus ins Rennen gegangen war, hatte zwei Plätze eingebüst und musste sich harten Attacken von Antonio Giovinazzi erwehren. Bei noch 21 Minuten zu fahrender Zeit suchte Dorian Boccolacci wegen eines verlorenen Heckflügels die Box auf. Tatiana Calderon hatte untedessen schon Boden gut gemacht und war von Rang 23 auf Platz 18 nach vorne gefahren.


YB

An der Spitze hatte Lance Stroll alle Hände voll zu tun sich Jake Dennis nun vom Hals zu halten. Dieser hatte zuvor den Meister niedergerungen. Neun Runden konnte der junge Franzose wieder auf die Reise geschickt werden. Nach elf Runden hatten sich die ersten drei etwas vom übrigen Feld abgesetzt. Markus Pommer auf Platz neun führte das Trio mit Santino Ferrucci and Alexander Albon an. Bei Halbzeit des Rennen hatte Alexander Sims Antonio Giovinazzi nicht mehr halten können und musste diesen ziehen lassen. Da zwischenzeitlich um Platz zwei ein Duell zwischen Jake Dennis und Felix Rosenqvist entstanden war, konnte der Führende sich mit 1,0 Sekunden absetzen. Zur gleichen Zeit war Alexander Sims an Antonio Giovinazzi vorbeigegangen. Charles Leclerc wollte auch noch mit hindurch schlüpen, musste sich aber wieder hinten anstellen. In der Schlußphase konnte der Führende Canadier seinen Vorsprung weiter ausbauen. Zu dieser Zeit versuchten der Zweit und Drittplatzierte in der Meisterschaft ihre Vordermänner immer noch unter Druck zu setzen. Nach 22 Runden holte sich Lance Stroll seinen ersten Laufsieg in der FIA Formula 3 European Championship, gefolgt von Jake Dennis und Felix Rosenqvist. Antonio Giovinazzi und Charles Leclerc beendeten das Rennen auf den Rängen sechs und acht. Tatiana Calderon kam als Achtzehnte ins Ziel. Marvin Dienst und Harald Schlegelmilch wurden auf den Rängen 27 und 28 gewertet.


CS

In der Meisterschaft hat Felix Rosenqvist nun 468 Punkte, gefolgt von Antonio Giovinazzi mit 372,5 und Charles Leclerc mit 362,5 Punkten. In der Rookiewertung hat Charles Leclerc 522,5 Zähler vor George Russell mit 398 und Lance Stroll mit 386,5 Zähler. Platz eins in der Teamwertung hat Prema Powerteam mit 857 Punkte inn. Platz zwei und drei nehmen Jagonya Ayam with Carlin mit 489,5 und van Amersfoort Racing mit 456,5 Punkten ein.

Lance Stroll (Prema Powerteam):"Es ist ein schönes Gefühl, den ersten Sieg in der FIA Formel-3-Europameisterschaft zu holen. Es war gut, dass ich meine Chancen im ersten Rennen des Wochenendes schon genutzt habe, denn die beiden anderen Läufe beginne ich aus einer schwächeren Startposition. Mein Start war klasse und Felix konnte ich in Runde eins relativ einfach überholen. Das war auch wichtig für mich, denn ich kämpfe noch um den zweiten Platz in der Rookiewertung der FIA Formel-3-Europameisterschaft und benötige dafür die maximal möglichen Punkte. Jetzt heißt es: Weiterarbeiten, damit ich diesen Erfolg auch wiederholen kann.


CS

Jake Dennis (Prema Powerteam): "Lance hat einen guten Job gemacht und verdient gewonnen. Er hat in dieser Saison viel gelernt. Ich persönlich war in der Anfangsphase des Rennens etwas nervös und habe einige kleinere Fehler gemacht. Dann lief es aber rund, ich konnte mich von Antonio Giovinazzi absetzen und Felix Rosenqvist überholen. Im Laufe des Rennens habe ich immer wieder auf den Großbildleinwänden geschaut, wo Antonio und Charles Leclerc, meine Rivalen um den zweiten Platz in der Gesamtwertung, gerade fahren. Denn mein Ziel dieses Wochenendes ist, in der Abschlusstabelle der FIA Formel-3-Europameisterschaft mindestens einen Podestplatz zu belegen.“

Felix Rosenqvist (Prema Powerteam): "Das Wochenende fühlt sich irgendwie komisch an, denn ich spüre nach meinem vorzeitigen Titelgewinn keinen Druck mehr. Mein vorrangiges Ziel an diesem Wochenende ist, meinen Teamkollegen zu helfen. Als Lance in der ersten Runde besser aus der Spitzkehre rausbeschleunigt hat und mich überholen wollte, habe ich mich nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen gewehrt. Das ist aber ok für mich, denn Lance und auch Jake, der mich wenig später überholt hat, benötigen die Punkte dringender als ich."


Das zweite Rennen an diesem Tag fand am Nachmittag statt. Nach der Einführungsrunde konnte der Italiener seine Position trotz eines weiten Herausfahrens von der Strecke behaupten. Durch die erste Kurve kamen sie gut hindurch. Überall im Feld wurden wie immer harte aber faire Zweikämpfe ausgetragen. In der Spitzkehre ging es mit viel Disziplin hindurch. Alexander Sims war im Verlauf der ersten Runde weit auf Abwegen unterwegs. Nach dieser Runde führte weiterhin der Pole-Setter vor Jake Dennis und Felix Rosenqvist. Charles Leclerc hatte seinen siebten Rang behaupten können. Zwischenzeitlich hatte Alexander Albon, nachdem er zuvor auf die Curbs gekommen war das Fahrzeug nicht mehr unter Kontrolle und schlug nach Start und Ziel in die Streckenbegrenzung ein. Sofort wurde das Safety Car herausgeschickt. Unterdessen war Santino Ferrucci in die Box gekommen und holte sich einen neuen Frontflügel. Der Re-Start erfolgte nach vier Runden und ging zu Gunsten des Führenden aus. In der Spitzkehre waren sich Tatiana Calderon und Nabil Jeffey nicht ganz einig, mit der Folge das sie sich drehten und der Malaysier mit einem abgeknickten vorderen linken Rad dort liegen blieb. Erneut musste das Safety Car zum Einsatz kommen.


YB

Kurz vor der Safety Car Phase war Alexander Sims weit von der Strecke abgekommen und dabei waren einige Teile an seinem Fahrzeug fliegen gegangen. Nachdem man den Havaristen geborgen hatte konnte das Rennen nach acht Runden wieder frei gegeben werden. Antonio Giovinazzi gab erneut das Tempo vor und setzte sich wiederum vom Zweitplatzierten Jake Dennis ab. Charles Leclerc hatte unterdessen einen Rang gut gemacht. Felix Rosenqvist hatte sich Jake Dennis zurecht gelegt und ging an ihm vorbei. Harald Schlegelmilch und Marvin Dienst hatten Boden gut gemacht und waren auf die Ränge 23 und 24 vorgefahren. Letzterer musste sich dann aber Santino Ferrucci geschlagen geben. Einen spannenden Dreikampf lieferten sich Maximilian Günther, Alexander Sims und Mikkel Jensen um die Plätze vier, fünf und sechs. Im Verlauf der zehnten Runde hatte der Führende einen Verbremser und dies versuchte der Meister auszunutzen. Im nachhinein musste der Schwede aber zurückziehen. Die ersten sieben Piloten fuhren dicht hintereinander her. Danach riss das Feld ein wenig ab. George Russell auf Platz neun musste sich harten Attacken von Markus Pommer erwehren.


Matthew Rao erhielt von der Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts. George Russell versuchte in der Schlußphase sich Sergio Sette Camara zurecht zu legen. Da diese beiden sich rundenlang behackten, konnte Maximilian Günther näher heranfahren. Der Sieger von heute morgen hatte immer noch keinen Weg gefunden an Mikkel Jensen auf Platz sechs fahrend vorbeizugehen. An der Spitze hatte sich der Italiener mit 1,2 Sekunden auf und davon gemacht. Bei noch fünfeinhalb Minuten zu fahrender Zeit hatte Jake Dennis den Meister niedergerungen und Platz zwei wieder eingenommen. Auf Platz 17 liegend musste Ryan Tveter wegen eines technischen Defekts die Box aufsuchen. Es standen nur noch zweieinhalb Minuten auf der Uhr und er nahm daraufhin das Rennen nicht wieder auf. Tatiana Calderon hatte sich nach ihrem Dreher nun wieder bis auf Platz 22 nach vorne gearbeitet. Nach 21 Runden überquerte Antonio Giovinazzi als Sieger zum sechsten Mal die Ziellinie, gefolgt von Jake Dennis und Felix Rosenqvist. Charles Leclerc beendete auf Platz zehn das Rennen. Tatiana Calderon wurde als Einundzwanzigste abgewunken.


CS

Felix Rosenqvist hat 483 Punkte auf seinem Meisterschaftskonto, gefolgt von Antonio Giovinazzi mit 397,5 und Jake Dennis mit 369 Punkten. Auf Platz eins in der Rookiewertung liegt Charles Leclerc mit 532,5 Zähler. Platz zwei und drei nehmen George Russell mit 410 und Lance Stroll mit 401,5 Zähler ein. In der Teamwertung hat Prema Powerteam 887 Punkte. Dahinter liegen Jagonya Ayam with Carlin mit 515,5 und van Amersfoort Racing mit 460,5 Punkten.

Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam with Carlin): "Es war kein einfaches Rennen. Mein Start war nicht der Beste, ich konnte mich aber auf der ersten Position halten. Dann gab es zwei Saftey-Car-Phasen, in denen es wegen der Kälte fast schwierig war, die Reifen auf Temperatur zu halten. Als ich Felix nach dem zweiten Restart plötzlich in meinem Rückspiegel gesehen habe, bin ich etwas nervös geworden und habe Fehler gemacht. Danach habe ich entschieden, nicht mehr in den Spiegel zu schauen, was eine gute Idee war. Ich freue mich jetzt, dass ich den zweiten Platz in der Gesamtwertung der FIA Formuel-3-Europameisterschart sicher habe und das letzte Saisonrennen morgen einfach nur genießen kann."

Jake Dennis (Prema Powerteam): "Mein Start war gut und ich hatte auch die Nase vorne. Aber Antonio hat mehr als nur die Streckenbreite ausgenutzt und so die Führung behalten, was ich nicht ganz in Ordnung finde. Später hat Felix mich überholt. Er war viel schneller und konnte auch Druck auf Antonio ausüben. Als er aber Probleme mit seinem Getriebe bekam, konnte ich mir den zweiten Platz wieder zurückholen. In der zweiten Rennhälfte lief mein Auto auch deutlich besser als in Hälfte eins."

Felix Rosenqvist (Prema Powerteam): "Nach der zweiten Safety-Car-Phase habe ich zuerst Jake überholt und zwei Runden später bereits Druck auf den führenden Antonio ausgeübt. Ich war auch schon fast vorbei, aber leider nur fast. Dann habe ich plötzlich ein Getriebeproblem bekommen. Jake überholte mich wieder und ich hatte Glück, dass das Rennen kurze Zeit später beendet war."


CS

Der Start zum letzten Rennen in diesem Jahr fand mit einer kleinen Verzögerung statt, denn es war zuvor Nebel aufgezogen und dieser musste sich aus Sicherheitsgründen erst einmal etwas lichten. Die eine Hälfte des Feldes war mit Regenreifen und die andere mit Slicks draußen. Nach der Einführungsrunde funktionierte der Start ohne weiteres und der Brite konnte seine Pole-Position nicht behaupten. Sie kamen fast alle gut durch die erste Kurve. Zwei Kurven hinter der Spitzkehre drehte sich Maximilian Günther und verlor dadurch eltliche Plätze. Wenig später war Gustavo Menezes von einem Dreher auch nicht verschont gelieben. Nach der ersten Runde führte Felix Rosenqvist vor Alexander Albon und Alexander Sims. Jake Dennis und Antonio Giovinazzi waren bis auf die Plätze vier und fünf zurückgefallen. Zwischenzeitlich war Ryan Tveter in die Box gekommen. Tatiana Calderon hatte bereits Boden gut gemacht und lag auf Position 16. Im Verlauf der dritten Runde hatten sich die beiden Führenden etwas vom übrigen Feld abgesetzt.


Überall im Feld wurde hart um jede Position gekämpft. Lance Stroll auf Platz neun hatte drei Verfolger hinter sich. An der Spitze hatte der Meister alle Hände voll zu tun sich den Attacken von Alexander Albon zu erwehren. Auf der Start und Zielgeraden machte Antonio Giovinazzi mit Alexander Sims kurzen Prozess und zog vorbei. Zur gleichen Zeit waren sich Pietro Fittipaldi und ein anderer Kontrahent nicht ganz einig, mit der Folge das sie kollidierten. Sofort wurde das Safety Car herausgeschickt. Unterdessen kamen diejenigen herein, die auf Regenreifen gesetzt hatten und wechselten nun auf Slicks. Der Re-Start erfolgte nach sieben Runden und ging zu Gunsten des Führenden aus. Harald Schlegelmilch und Julio Morena konnten bei noch 19 Minuten zu fahrender Zeit ihr Fahrzeug nicht auf der Strecke halten und drehten sich. Zur gleichen Zeit hatte sich George Russell im Kiesbett eingegraben. Zuvor hatte er einen Schuber von Matthew Rao bekommen. Für Tanart Sathienthirakul war das Rennen neben der Strecke auch früher beendet als geplant. Lance Stroll unterdessen war mit einem Plattfuß hinten links unterwegs.


YB

Um alle Havaristen bergen zu können, kam das Safety Car zum zweiten Mal zum Einsatz. Nach zehn Runden konnte dies dann wieder frei gegeben werden. Der Führende konnte seine Position behaupten. Im Verlauf der elften Runde kam es zu einem harten Kampf zwischen Maximilian Günther und Michele Beretta um Platz sieben. In Schwierigkeiten war Charles Leclerc geraten, denn er war vorher auf die Cubs gekommen und drehte sich. Danach kam er dann zur Box zurück. Nabil Jeffri hatte sich zwischenheitlich auch im Kiesbett verabschiedet und wiederum wurde das Rennen neutralisiert. Auch Wing Chung Chang war von einem Ausritt ins Kiesbett nicht verschont geblieben. Safety Car die Dritte. Markus Pommer unterdessen erhielt nun eine Durchfahrtsstrafe, weil er das Speedlimit in der Boxengasse überschritten hatte. Nach vierzehn Runden ging die Sache dann wieder von vorne los. Es standen noch sieben Minuten auf der Uhr. Tatiana Calderon hatte sich aus allem herausgehalten und war schon bis auf Platz zehn nach vorne gefahren.


CS

Felix Rosenqvist führte weiterhin das Feld mit einem Vorsprung von 1,1 Sekunden an vor Alexander Albon und Antonio Giovinazzi. In der Schlußphase war Santino Ferrucci mit technischen Problemen in die Box gekommen. Für die letzten fünf Minuten kam erneut das Safety Car heraus, weil zu viele Teile auf der Strecke lagen und diese erst einmal gesäubert werden musste. Im nachhinein wurde das Rennen hinter dem Safety Car beendet. Felix Rosenqvist beendete die Saison mit einem Sieg, gefolgt von Alexander Albon und Antonio Giovinazzi. Tatiana Calderon erhielt noch eine zehn Sekunden Strafe, weil sie zuvor Alessio Lorandi umgedreht hatte und wurde damit nur auf Rang 24 gewertet.

Der Meister Felix Rosenqvist beendete die Saison mit 508 Punkten vor Antonio Giovinazzi mit 412,5 und Jake Dennis mit 377 Punkten. Der Rookiemeister Charles Leclerc holte mit 533,5 Zähler den Titel, gefolgt von George Russell mit 410 und Lance Stroll mit 401,5 Zähler. Mit 912 Punkten beendete Prema Powerteam auf Rang eins die Saison 2015. Platz zwei und drei nahmen Jagonya Ayam with Carlin mit 532,5 und van Amersfoort Racing mit 464,5 Punkten ein.


CS

Felix Rosenqvist (Prema Powerteam): "Ich wollte dieses Rennen gerne gewinnen, denn es ist wahrscheinlich mein letzter Auftritt in der FIA Formel-3-Europameisterschaft. Am Start hatte ich Glück , dass Jake auf Regenreifen gesetzt hatte und dass Antonio auf der nassen Seite der Strecke startete. So hatte ich die Chance, gleich auf den ersten Metern die Führung zu übernehmen. Es ist super, die Saison mit einem Sieg zu beenden - zumal mich hier viele Freunde und Verwandte unterstützt haben."

Alexander Albon (Signature): "Mein Start war gut und weil ich auf der besseren Seite losgefahren bin, konnte ich mich gleich an die zweite Stelle setzen. Zu Beginn konnte ich gut mit Felix mithalten, aber später wurde es wegen abbauender Reifen immer schwieriger. Ich denke, wir hatten vielleicht einen etwas zu hohen Luftdruck in den Reifen. Generell bin ich mit meiner ersten Saison in der FIA Formel-3-Europameisterschaft wirklich zufrieden."

Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam with Carlin): "Mein Startplatz lag auf der noch feuchten Seite der Strecke, deshalb bin ich am Start auf Rang fünf zurückgefallen. Dann konnte ich aber Jake Dennis und Alexander Sims überholen und mir den dritten Platz holen. Es ist schön, die Saison mit einem Sieg und einem weiteren Podestplatz beim Saisonfinale beenden zu können."


CS