Oschersleben
24.04. - 26.04.2015

Red Bull Ring / A
05.06. - 07.06.2015

Spa-Francorchamps / B
19.06. - 21.06.2015

Lausitzring
03.07. - 05.07.2015

Nürburgring
14.08. - 16.08.2015

Sachsenring
28.08. - 30.08.2015

Oschersleben
11.09. - 13.09.2015

Hockenheim
02.10. - 04.10.2015


Tabellen

Starterlisten

Serien-Infos



Rennen wurde hinter Safety Car beendet
Joel Eriksson wird Vizemeister

Beim achten Rennwochenende entscheidet sich der spannende Kampf um den ersten Titel in der ADAC Formel 4. Vom bisherigen Saisonverlauf zeigte sich auch Sebastian Vettel beeindruckt. Der vierfache Formel-1-Weltmeister begann seine Karriere in den Formel-Nachwuchsserien des ADAC und übernahm in diesem Jahr die Schirmherrschaft der ADAC Formel 4. Vom 02. bis 04. Oktober stehen die drei letzten Läufe der ADAC Formel 4 im rahmen des ADAC GT Masters im badischen Hockenheim auf dem Plan. In der Gesamtwertung liegt Marvin Dienst (HTP Junior Team) mit 310 Punkten in Führung. Neben ihm haben zwei weitere Nachwuchstalente Chancen auf den Titelgewinn. Joel Eriksson (Motopark) aus Schweden und der Australier Joey Mawson (Van Amersfoort Racing) können Marvin Dienst noch von der Spitze verdrängen. Mit 30 Punkten Rückstand hat der Gesamtzweite Joel Eriksson die Meisterschaft noch nicht abgeschrieben. Parabolika, Spitzkehre oder Motodrom - einen passenderen Ort als den Hockenheimring hätte sich die ADAC Formel 4 für die letzten drei Rennen der Saison kaum aussuchen können. Da passt es, dass der Titelfavorit in Hockenheim ein Heimspiel hat. Aus seiner Heimat Lampertheim muss Marvin Dienst nur wenige Kilometer zum Hockenheimring zurücklegen. Mit sieben Siegen und insgesamt 13 Podestplätzen - davon neun aus den letzten zehn Rennen - reist er als Spitzenreiter zum Showdown um die Meisterschaft.


YB

Marvin Dienst (HTP Junior Team): "Unsere Ausgangslage ist gut, entschieden ist trotz meines Vorsprungs aber noch nichts. Bei den letzten drei Rennen werden nochmals 75 Punkte vergeben. Das wäre ein toller Erfolg und eine Belohnung für all die harte Arbeit der vergangenen Jahre. Ich habe Rennen im Formel BMW Talent Cup, dem ADAC Formel Masters und jetzt in der ADAC Formel 4 gewonnen - fehlt eigentlich nur noch ein Titel."

Joel Eriksson (Motopark): "Beim letzten Rennwochenende in Oschersleben habe ich zwei von drei Rennen gewonnen. Es hat sich sehr gut angefühlt, nach zuletzt ein paar Problemen wieder ganz oben zu stehen. Wir haben gezeigt, wozu wir in der Lage sind, wenn das Komplettpaket stimmt. Marvin hat einen kleinen Vorsprung. Es ist aber nicht unmöglich, 30 Punkte aufzuholen. Ich will den Titel gewinnen."

Das erste freie Training stand am Freitagvormittag von 11.40 Uhr bis 12.05 Uhr auf dem Zeitplan. Diese Sitzung fand bei trockenem und sonnigem Wetter statt. In diesen 25 Minuten wechselten die Positionen des öfteren. Am Ende hatte sich dann der Tabellenführer mit zehn gefahrenen Runden und einer Zeit von 1:40,540 Minuten als schnellster Mann im Feld erwiesen. Platz zwei und drei gingen an seinen Teamkollegen den Niederländer Janneau Esmeijer und David Beckmann (ADAC Berlin-Brandenburg e.V.). Joel Eriksson und Joey Mawson mussten sich zunächst mit den Rängen zehn und acht zufrieden geben. Als beste Dame war Carrie Schriener (HTP Junior Team) auf Platz 28 unterwegs.

Im zweiten freien Training, welches am Nachmittag unter die Räder genommen wurde, wurden die Zeiten gegenüber morgens nicht schneller. Hier hatte sich wiederum Marvin Dienst nach fünf absolvierten Runden mit einer Zeit von 1:41,209 Minuten in Szene gesetzt, gefolgt von Janneau Esmeijer und David Beckmann. Diese drei konnten ihre Platzierungen behaupten, genauso wie Joey Mawason. Verbessert hatte sich Joel Eriksson. Er nahm jetzt Platz sieben ein. Carrie Schreiner konnte sich platzierungsmäßig nicht verbessern. Trotzdem war sie mit einer Zeit von 1:43,233 Minuten die beste Dame im Feld und lag auf Rang 31.


YB

Aufgrund der hohen Starterzahl wurde das Qualifying in zwei Gruppen ausgetragen. Die Startaufstellung des ersten Rennens ergibt sich aus den schnellsten Rundenzeiten im Qualifying. Der Fahrer mit der absoluten Bestzeit startet von der Pole Position. Der schnellste Fahrer aus der anderen Gruppe belegt den zweiten Startplatz. Die weiteren Autos werden gemäß ihrer Qualifying-Gruppe hinter den beiden schnellsten Fahrern jeder Gruppe in der Startaufstellung aufgereiht. Somit ist auch im Falle von unterschiedlichen Witterungsbedingungen größtmögliche Chancengleichheit gegeben. Im Qualifying der Gruppe A gaben zunächst zwei kfzteile24 Mücke Motorsport-Youngster den Ton an. Lando Norris lag lange an der Spitze und lieferte sich enge Zeitenduelle mit seinem Teamkollegen David Beckmann (kfzteile24 Mücke Motorsport). Eine Minute vor dem Ende des Qualifyings drehte Marvin Dienst auf. Der Titelfavorit verdrängte Lando Norris von Platz eins und verbesserte seine Rundenzeit anschließend noch einmal. An seine persönliche Bestzeit von 1:40.535 Minuten kam keiner seiner Kontrahenten heran. Hinter Marvin Dienst und Lando Noris reihten sich mit David Beckmann, Mike Ortmann (kfzteile24 Mücke Motorsport) und Mick Schumacher (Van Amersfoort Racing) drei Rookies auf den Plätzen drei bis fünf in der Qualifyinggruppe A ein. Der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher startet somit von der neunten Position.


CS

Im Qualifying der Gruppe B setzte sich ebenfalls ein Fahrer des HTP F4 Junior Team UNGAR durch. Rund zwei Minuten vor dem Ende der Session übernahm der Niederländer Janneau Esmeijer die Zeitenspitze von Joey Mawson. Der Van Amersfoort Racing Pilot musste sich in der Schlussphase zudem Titelanwärter Joel Eriksson geschlagen geben. Janneau Esmeijer unterbot seine persönlichen Bestzeiten in der Folge zwei Mal. Mit seiner schnellsten Rundenzeit von 1:40.841 Minuten war er am Ende knapp drei Zehntelsekunden langsamer als Teamkollege Marvin Dienst in Gruppe A. Janneau Esmeijer beginnt das Rennen demnach vom zweiten Startplatz. Joel Eriksson belegt die vierte Position, Joey Mawson startet von Platz sechs.

Für die Startaufstellung des zweiten Rennens sind die zweitbesten Rundenzeiten des Qualifyings auschlaggebend. Auch hier war Marvin Dienst nicht zu schlagen. Der 18-Jährige benötigte 1:40.595 Minuten für seine zweitschnellste Runde auf der badischen Traditionsstrecke. Janneau Esmeijer (1:40.892) komplettiert die erste Startreihe und sorgt für ein starkes Ergebnis des HTP F4 Junior Team UNGAR. Lando Norris (1:40.664) startet auch im zweiten Rennen vor Joel Eriksson (1:41.310) von Platz drei. David Beckmann (1:40.950) führt die dritte Startreihe als bestplatzierter Rookie an. Joey Mawson (1:41.369) und Mike Ortmann (1:41.346) belegen die Plätze sechs und sieben. Harrison Newey (17, GBR, Van Amersfoort Racing / 1:41.394) komplettiert die Top-Acht vor seinem Teamkollegen Mick Schumacher (1:41.419).

Marvin Dienst (HTP F4 Junior Team UNGAR), Pole Rennen 1 & 2: "Die Doppel-Pole ist natürlich gut. Viel wichtiger ist an diesem Wochenende allerdings, dass meine Meisterschaftskonkurrenten hinter mir liegen. Nun starte ich auf der sauberen Seite der Strecke, dafür aber auf der Außenseite - die Innenseite wäre mir lieber gewesen. Ich war etwas überrascht, dass die zweite Gruppe nicht mehr zulegen konnte, da sie im Regelfall die schnellere im Qualifying ist. In den Rennen müssen mein Teamkollege Janneau und ich uns vorne einig werden. Wenn der Sieg für mich möglich ist, nehme ich ihn natürlich gerne mit. An diesem Wochenende stehen für mich Punkte aber absolut im Vordergrund. Solange ich vor meinen beiden Konkurrenten bin, ist mir die Platzierung an diesem Wochenende nicht so wichtig."


Bei strahlendem Sonnenschein nahmen die Pilotinnen und Piloten ihren 22. Lauf in dieser Saison am Samstagmittag unter die Räder. Nach der Einführungsrunde funktionierte der Start ohne Probleme und der Pole-Setter konnte seine Position behaupten und führte das Feld in die erste Kurve. Hingegen hatte der Niederländer den Start total verpennt. Überall im Feld waren schon harte aber faire Zweikämpfe zu sehen. Zwischenzeitlich musste Lando Norris bereits den Notausgang nehmen. In der Spitzkehre waren sich dann mehrere Piloten nicht ganz einig, mit der Folge das sie sich drehten und einer im Kies landete. Hiervon betroffen waren: Kevin Kratz, Marylin Niederhauser und Max Hofer. Jason Kremer wurde auch von einem Kontrahenten umgedreht und konnte danach dem Feld hinterher eilen. Wenig später hatte sich Robin Brezina im Kies eingegraben und auch Nikolaj Rogivue konnte sein Fahrzeug nicht in der Spur halten. Die Rennleitung schickte nun das Safety Car heraus. Nach zwei gefahrenen Runden kam Joey Mawson mit technischen Problemen in die Box. Dort holte er sich eine neue Frontpartie. Zu dieser Zeit führte Marvin Dienst vor Joel Eriksson und David Beckmann.


Der Re-Start erfolgte nach drei Runden und ging zu Gunsten des Führenden aus. Zu dieser Zeit griff Mick Schumacher David Beckmann an und ging vorbei. An der Spitze hatte sich Joel Eriksson über Marvin Dienst hergemacht und der Schwede übernahm die Führung. Bei Lando Norris hing der Frontspoiler etwas herunter. Er hatte diesen beim Angriff auf Mick Schumacher beschädigt. Kevin Kratz und Max Hofer waren zu dieser Zeit in die Box gekommen und mussten dort das Rennen früher beenden als geplant. Tim Zimmermann hatte sich auf Rang sieben gefahren und griff nun Mike Ortmann an. Er konnte dann auch vorbeiziehen. Auch Yan Leon Shlom konnte an Mike Ortmann vorbeigehen. Damit hatte dieser in einer Runde gleich zwei Plätze verloren. Benjamin Mazatis und Luis Leeds waren sich in der Spitzkehre in die Quere gekommen. Beide setzten dann aber ihre Fahrt weiter fort. Michele Halder und Jannes Fittje erhielten eine Durchfahrtsstrafe wegen Überholens in der Safety Car Phase. Das Duell an der Spitze dauerte rundenlang an. Direkt in Schlagdistanz lag David Beckmann. Wenig später konnte David Beckmann dann an Marvin Dienst vorbeigehen.

Marvin Dienst war auf Rang drei zurückgefallen. Er musste sich harten Attacken von Lando Norris erwehren. Die ersten fünf hatten sich unterdessen vom Feld abgesetzt. Michael Waldherr und Marek Böckmann hatten sich auf den Rängen elf und zwölf gefahren. Jonathan Cecotto wurde nach sieben Runden von der Rennleitung verwarnt, wegen Mißachtung der Streckenbegrenzung. Janneau Esmeijer, der von Platz zwei ins Rennen gegangen war, lag zu dieser Zeit nur auf Platz 16. Joel Eriksson an der Spitze musste absolute Kampflinie fahren, denn er versuchte immer wieder den Schweden in einen Fehler zu treiben. Marvin Dienst konnte dann aber David Beckmann niederringen. Nach neun Runden erhielt der Führende Joel Eriksson eine Durchfahrtsstrafe, weil er Marvin Dienst zu arg von der Strecke abgedrängt hatte. Bei noch zehn Minuten zu fahrender Zeit kam Mick Schumacher auf Rang vier liegend in die Box. Er hatte hinten rechts einen Plattfuß. Um Platz drei war ein harter Kampf zwischen Tim Zimmermann und David Beckmann entstanden. Dabei beschädigte sich Letzterer seinen Frontspoiler. Nach elf Runden kam Joel Eriksson in die Box gefahren und trat seine Strafe an.


An der Spitze war Marvin Dienst mit 1,773 Sekunden auf und davon gefahren. Im gesamten Feld hatten sich Grüppchen gebildet, in denen hart um jede Position gekämpft wurde. Mick Schumacher hatte man zwischenzeitlich wieder hinausgeschickt, doch eine Runde später kam er erneut herein und gab das Rennen früher auf als geplant. Platz zwei und drei hatten unterdessen Tim Zimmermann und David Beckmann eingenommnen. In der Schlußphase hatte David Beckmann in der Spitzkehre den Schwung mitgenommen und war an Tim Zimmermann vorbeigezogen. Nikolaj Rogivue hatte sich harten Attacken von Joel Erkisson zu erwehren. Hier ging es um die 19. Position. Der Drittplatzierte in der Meisterschaft befand sich nur auf Platz zwölf. Mike Ortmann auf Rang fünf hatte alle Hände voll zu tun sich eine Armada von fünf Fahrzeugen hinter sich zu halten. Von alledem bekam der Tabellenführer nichts mit, denn er hatte sich Runde um Runde weiter abgesetzt. Luca Engstler hatte eingangs Start und Ziel Probleme bekommen, denn er schoß über die Curbs und danach quer über die Strecke. Dabei hatte er noch Glück das er nicht einschlug.


YB

Lando Norris hatte sich auf Rang drei gefahren. Auf Platz zehn war Kami Laliberte unterwegs. Sollte er diesen Platz behaupten können, würde er beim dritten Lauf am Sonntag von der Pole aus ins Rennen gehen. Doch hinter ihm lagen Janneau Esmeijer und Joey Mawson. In der letzten Runde hatte der Pole-Setter einen Vorsprung von 2,017 Sekunden. Nach 17 Runden holte sich Marvin Dienst vorzeitig den Meistertitel und kann sich damit ins Buch als erster ADAC Formel 4 Meister eintragen, gefolgt von David Beckmann und Lando Norris. Kami Laliberte konnte seine Platzierung nicht behaupten, denn Joey Mawson und Janneau Esmeijer hatten ihn noch niedergerungen. Somit wird der Australier von der Pole beim dritten Lauf starten.

Mit 335 Punkten sicherte sich Marvin Dienst vorzeitig die Meisterschaft, gefolgt von Joel Eriksson mit 280 und Joey Mawson mit 257 Punkten. In der Rookiewertung führt David Beckmann mit 346 Zähler vor Mike Ortmann mit 319 und Mick Schumacher mit 254 Zähler.


CS

Marvin Dienst (HTP F4 Junior Team UNGAR), Sieger: "Es ist einfach genial! Zwei Rennen vor dem Saisonende Meister zu werden und das noch bei meinem Heimrennen - besser hätte es nicht laufen können. Auf der letzten Runde hatte ich Funkprobleme. Deshalb wusste ich erst auf der Start/Ziel-Geraden, dass ich den Titel gewonnen habe. In diesem Moment ist viel Druck von mir abgefallen. Ein Rennen zu gewinnen ist nicht so schwer. Die Meisterschaft zu gewinnen bedeutet aber, die ganze Saison über vorne dabei zu sein, immer Punkte zu sammeln und sich keine Fehler zu erlauben. Das hat zusammen mit meinem HTP F4 Junior Team UNGAR perfekt geklappt. Ich habe vor 13 Jahren mit dieser Mannschaft meine Karriere im Motorsport begonnen und nun schließt sich mit dem Titel ein Kreis. Natürlich ist es etwas ganz Besonderes, der erste Meister der ADAC Formel 4 zu sein. Mir gelangen die ersten beiden Siege, ich war der erste Meisterschaftsführende und feiere nun den ersten Titel. Ich könnte nicht glücklicher sein!"

David Beckmann (kfzteile24 Mücke Motorsport), Zweiter: "Ich freue mich sehr über diesen Podestplatz und den Sieg in der Rookie-Wertung - nun habe ich meinen Vorsprung in der Meisterschaft weiter ausgebaut. Es war ein wirklich spannendes Rennen mit vielen Überholmanövern. Zwischenzeitlich kämpfte ich sogar mit Marvin und Joel um die Führung, verlor nach einem Verbremser aber zwei Positionen. Ich arbeitete mich wieder nach vorne und hatte in den letzten Runden meinen Teamkollegen Lando im Nacken. Ich musste im Infield perfekt fahren, um seinen Windschatten-Vorteil auszugleichen."

Lando Norris (kfzteile24 Mücke Motorsport), Dritter: "Ich erwischte von Platz drei einen guten Start. Als Joel mich angriff, habe ich ein bisschen später gebremst und leider ein paar Positionen verloren. Danach wurde es wirklich ein enges Rennen. Ich konnte die Überholmanöver am Ende der Geraden kaum noch zählen. In einem Duell traf mich ein Konkurrent, wodurch mein Frontflügel beschädigt wurde. Das hat mich etwas Speed gekostet, Platz drei ist aber ein gutes Ergebnis."


Am späten Samstagnachmittag mussten die Fahrerinnen und Fahrer sich noch einmal bereit machen, ihr zweites Rennen an diesem Wochenende hinter sich zu bringen. Nach der Einführungsrunde funktionierte auch dieser Start ohne weiteres und Marvin Dienst konnte seine Position behaupten und wiederum als Erster das Feld in die erste Kurve führen. Aus dem Mittelfeld mussten bereits einige in Kurve zwei weit nach außen fahren. Vor der Spitzkehre hatte sich der Pole-Setter bereits mit einigen Wagenlängen abgesetzt. Mit viel Disziplin waren sie zu dieser Zeit unterwegs. Überall kam es zu Zweikämpfen und Positionsverschiebungen. Nach der ersten Runde führte weiterhin Marvin Dienst vor David Beckmann und Lando Norris. Janneau Esmeijer hatte in der Anfangsphase einen weiten Ausritt zu verzeichnen und lag damit nur auf Platz neun. Nach dieser Runde war Benjamin Mazatis in die Box gekommen. Im Verlauf der zweiten Runde musste das Safety Car herauskommen, weil Janneau Esmeijer plötzlich auf der Strecke liegen gelieben war. Zuvor hatte er noch den Notausgang genommen und danach schlugen Flammen aus dem Fahrzeug.


Zwischenzeitlich hatte Marek Böckmann die schwarz/orange Flagge gezeigt bekommen und musste nun die Box aufsuchen. Der Re-Start erfolgte nach vier Runden und ging zu Gunsten des vorzeitigen Meisters aus. Einen harten Kampf um Platz drei trugen Lando Norris und Joey Mawson aus. In der Spitzkehre war Marvin Dienst zu spät auf der Bremse, mit der Folge das er zu weit nach außen kam und musste sich danach auf Rang vier wieder einreihen. Die Führung hatte David Beckmann übernommen, gefolgt von Lando Norris und Joey Mawson. In der sechsten Runde ging es im Feld mächtig drunter und drüber. Einige von ihnen rumpelten durchs Grüne. Michael Waldherr stand quer auf der Fahrbahn, nachdem er zuvor von einem Kontrahenten umgedreht worden war. An der Spitze kämpften zwei ADAC Berlin-Brandenburg-Piloten um den Sieg. Hier ging es das ein oder andere Mal Spitz auf Knopf. Zu dieser Zeit musste die Rennleitung erneut das Rennen neutralisieren. Es standen nämlich Jonathan Cecotto und Cedric Piro neben der Strecke.

Unter Beobachtung standen Michael Waldherr und Maurio Auricchio. Nach neun Runden konnte das Rennen wieder frei gegeben werden. Als David Beckmann das Tempo anzog, blieben Lando Norris und Joey Mawson direkt in Schlagdistanz. In der Spitzkehre rumpeltete es dann wieder. Stark havariert blieb Kim Luis Schramm auf der Strecke liegen. Auch Luca Engstler konnte seine Fahrt nicht weiter fortsetzen und musste am Hacken von der Strecke entfernt werden. Mike Ortmann war irgendwie auch noch involviert, konnte aber seine Fahrt weiter fortsetzen. Es standen noch acht Minuten auf der Uhr als Ron Dobmeier zum dritten Mal zum Einsatz kam. Zu dieser Zeit führte weiterhin David Beckmann vor Lando Norris und Joey Mawson. Marvin Dienst und Joel Eriksson fuhren auf den Rängen vier und neun. Als beste Dame war Carrie Schreiner auf Rang 15 unterwegs. Für fünf Minuten wurde das Rennen dann noch einmal frei gegeben.


Wiederum konnte sich David Beckmann gegenüber Lando Norris behaupten und behielt seine Führung. Ein harter Kampf war um Platz zehn entstanden zwischen Toni Wolf und Kami Laliberte. Die ersten fünf hatten sich ein wenig vom übrigen Feld abgesetzt. Bei noch einneinhalb Minuten zu fahrender Zeit wurde das Rennen mit der roten Flagge abgebrochen, weil es an der Spitze zu einem heftigen Unfall kam, als Lando Norris den Führenden David Beckmann angriff, kollidierte er mit diesem und der Brite überschlug sich dann. Es wurde nun eine Runde zurück gerechnet. Damit wurde David Beckmann als Sieger erklärt vor Lando Norris und Joey Mawson. Joel Eriksson beendete das Rennen auf Platz acht. Direkt dahinter lag Marvin Dienst. Carrie Schreiner wurde auf Platz 15 als beste Dame gewertet.

Der Meister Marvin Dienst hat 347 Punkte auf seinem Konto, gefolgt von Joel Eriksson mit 284 und Joey Mawson mit 272 Punkten. In der Rookiemeister David Beckmann weist 371 Zähler auf vor Mike Ortman mit 327 und Mick Schumacher mit 272 Zähler.


CS

David Beckmann (kfzteile24 Mücke Motorsport), Sieger: "Ich freue mich über meinen ersten Sieg in der ADAC Formel 4. Ich hatte ihn mir allerdings etwas anders vorgestellt. In der letzten Runde kam es leider zu einer Kollision zwischen mir und meinem Teamkollegen Lando. Zuvor hatten wir ein schönes Duell. Mein Start ins Rennen war sehr gut. Ich fuhr sofort vom fünften auf den zweiten Platz nach vorne und konnte nach der ersten Safety-Car-Phase sogar die Führung übernehmen. Lando blieb mir immer auf den Fersen. Wir waren gleichschnell, durch den Windschatten kam er aber immer wieder nah heran. Mit meinem Sieg in der Rookie-Wertung habe ich mir gleichzeitig den Titel gesichert. Das bedeutet mir sehr viel, vor allem, weil ich den Saisonstart verpasst habe."

Joey Mawson (Van Amersfoort Racing), Dritter: "Der dritte Platz ist ein wirklich gutes Ergebnis. Ich erwischte einen guten Start und eine super erste Runde. Zwischenzeitlich kämpfte ich sogar um die Führung. Leider kamen wir durch die Safety-Car-Phasen und den Rennabbruch nicht so viel zum Fahren. Im Kampf um die Vize-Meisterschaft habe ich nun einen großen Sprung gemacht und konnte den Rückstand zu Joel auf zwölf Punkte reduzieren. Im Rennen am Sonntag starte ich von der Pole Position, er hingegen von Rang 17. Ich hatte mir vor dem Wochenende den Vize-Titel als Ziel gesteckt und habe nun gute Chancen, das noch zu erreichen."


VL

Den letzten Lauf in dieser Saison nahmen die Protagonisten dann am Sonntagnachmittag in Angriff. Dieses Rennen wurde als wet race erklärt, denn es hatte fast den ganzen Tag geregnet. Die Ideallinie war aber in der Zwischenzeit wieder abgetrocknet. Auf der Pole-Position befand sich Joey Mawson, gefolgt von Marek Böckmann und Michael Waldherr. Einer der Piloten aus dem hinteren Feld hatte bereits Schwierigkeiten die Einführungsrunde hinter sich zu bringen. Nach dieser Runde funktionierte dann der Start ohne weiteres und der Australier führte das Feld in die erste Kurve. Mit viel Disziplin ging es durch die erste Kurve. Wenig später war Kim Luis Schramm in Schwierigkeiten. In der Spitzkehre ging es munter einher. Überall im Feld wurden harte aber faire Zweikämpfe vollzogen. Nach der ersten Runde führte weiterhin der Pole-Setter mit einem Vorsprung von 1,064 Sekunden, gefolgt von Marek Böckmann und Michael Waldherr. Im Verlauf der zweiten Runde drehte sich Marvin Dienst auf der Strecke und blieb verkehrt herum stehen. Danach kam dann auch Job van Uitert kreiselnd auf ihn zugeschossen und knallte dann in ihn hinein. Stark havariert blieben beide liegen. Sie konnten aber unverletzt aus dem Fahrzeug steigen.


Die Rennleitung brach das Rennen zunächst mit der roten Flagge ab. Für Nikolaj Rogivue war zu dieser Zeit das Rennen neben der Strecke auch schon früher beendet als geplant, denn er war an gleicher Stelle von der Strecke abgeflogen. Danach stellte man sich dann wieder auf Start und Ziel auf. Zu dieser Zeit führte weiterhin der Pole-Setter vor Marek Böckmann und Michael Waldherr. Mick Schumacher hatte enorm an Boden gut gemacht, denn er lag bereits auf Platz zwölf. Um 16.27 Uhr erfolgte der Re-Start und Joey Mawson gab nun das Tempo vor und konnte sich bereits mit einigen Wagenlängen absetzen. Einen harten Kampf trugen Jason Kremer und Mick Schumacher aus. Der Deutsche konnte zunächst seine Platzierung behaupten. Im Verlauf der fünften Runde ging es schon wieder rund. Drei waren aneinander geraten. Im Motodrom ging Giorgio Maggi nicht nur das Talent, sondern auch die Strecke aus. Danach schlug man dann in die Reifenstapel ein. Ron Dobmeier kam zu zweiten Mal heraus und sammelte das Feld ein. Das Rennen wurde dann nach sieben Runden neutralisiert. Joey Mawson hatte lange gewartet um Tempo aufzunehmen. Er behauptete weiterhin seine Führung. Bis zum 15. Platz lagen sie alle einigermaßen dicht beieinander. Danach riss das Feld ab.


Marek Böckmann war zu dieser Zeit bis auf Platz 15 zurückgereicht worden. Denn er hatte sich zuvor auch gedreht. Eine Verwarnung erhielt Kami Laliberte. Joel Eriksson befand sich auf Rang sechs. Kami Laliberte musste zwischenzeitlich in der Spitzkehre einen weiten Weg nehmen, nachdem er sich zuvor verbremst hatte. In der neunten Runde hatte Jason Kremer sich gedreht und damit seinen siebten Rang verloren. Eingangs Motodrom schossen Tim Zimmermann, Jonathan Cecotto und Michael Waldherr ab ins Kiesbett. Der Neuhauser-Racing-Pilot schlug dann auch noch ein. Jason Kremer hatte sich auf Rang dreizehn wieder einreihen müssen. Wiederum kam das Safety Car zum Einsatz. Man beendete dann das Rennen hinter dem Safety Car und Joey Mawson wurde als Sieger erklärt vor David Beckmann und Joel Eriksson.

Marvin Dienst beendete als Meister mit 347 Punkten die Saison, gefolgt von Joel Eriksson mit 299 und Joey Mawson mit 297 Punkten. Die Rookiewertung gewann David Beckmann mit 396 Zähler vor Mike Ortmann mit 327 und Mick Schumacher mit 290 Zähler.


Joey Mawson (Van Amersfoort Racing), Sieger: "Besser als mit einem Sieg hätte die Saison nicht enden können. Ich habe die Vize-Meisterschaft leider knapp verpasst. Ich kann mir aber keinen Vorwurf machen, denn mehr als Platz eins war schlichtweg nicht möglich. Zudem hat Joel wirklich ein tolles Rennen gezeigt und daher verdient Rang zwei der Meisterschaft erzielt. Die Bedingungen waren sehr knifflig, da es neben der Ideallinie und auf den Kerbs recht feucht war. Wir kamen leider etwas wenig zum Fahren, die Pace meines Autos war aber erneut super - danke dafür an mein Team."

David Beckmann (kfzteile24 Mücke Motorsport), Zweiter: "Dieser zweite Platz ist ein guter Abschluss eines fast perfekten Wochenendes. Ich stand in allen Rennen auf dem Podest und war immer bestplatzierter Rookie. Die Bedingungen im letzten Rennen waren wegen der Mischverhältnisse recht knifflig. Ich machte am Start dennoch viele Positionen gut und arbeitete mich recht zügig auf Rang fünf nach vorne. Ich bin mit diesem Ergebnis sehr zufrieden, hätte aber gern gewonnen, um auf den vierten Platz in der Meisterschaft vorzurücken. Rang fünf in der Gesamtwertung ist für mich als Rookie aber ein sehr gutes Ergebnis."

Joel Eriksson (Motopark), Dritter: "Der dritte Platz und die Vize-Meisterschaft sind ein wirklich gutes Ende der Saison. Ich erwischte einen guten Start und arbeitete mich Schritt für Schritt nach vorne. Ich hatte ein Duell mit Mawsons Teamkollege Laliberté. Als ich ihn endlich passiert hatte, wartete mit Newey der nächste Gegner. Er hat häufig die Linie gewechselt, ich konnte ihn aber zu einem Fehler verleiten und vorbei gehen. Am Ende profitierte ich etwas von den Patzern meiner Vordermänner und freue mich nun über das Podest im letzten Saisonrennen."


VL